Die Schelfstadt, ursprünglich die Schelfe, seit 1349 auch Neustadt, entwickelte sich seit dem 11. Jahrhundert als zunächst selbstständiger Ort.
1705 erhielt sie das Stadtrecht.
An der ersten Stadtplanung war 1705 maßgeblich der Ingenieur-Capitain Jacob Reutz († 1710) beteiligt und u. a. die begradigte Wegeverbindung Richtung Schelfthor und Altstadt wurde in einer Declaration festgelegt. Ein späteres Baureglement schrieb die Traufständigkeit und die Höhe der Häuser vor.
Kaufleuten und Handwerker erhielten steuerliche Vorteile und Privilegien und Vergünstigungen beim Grundstückserwerb und Baukostenanreize. So entstanden im frühen 18. Jahrhundert auf der Schelfe Fachwerkhäuser und prunkvolle Palais.
Die Neustadtgründung muss als eine Konkurrenzgründung zur Altstadt verstanden werden, einschließlich der Neuordnung der kirchlischen Verhältnisse.
Als Neustadt erhielt die Schelfe 1769 ihre eigene Verfassung.
Gleichzeitig sicherten unter anderem der Neubau der Schelfkirche (1708–1712) und die Errichtung des zunächst als Wohnhaus erbauten Neustädtischen Rathauses - nach dessen Erwerb 1776 und Umbau zum Rathaus - den Lebensunterhalt der Handwerker.
1882 verlor die Neustadt durch die Vereinigung mit der Stadt Schwerin ihre eigenständige Verwaltung, behielt aber - nach der Rückkehr des Hofes aus Ludwigslust 1837 - als Teil der Schelfstadt ihre Bedeutung.